„Feuchtseminar“ verstehe ich den Teilnehmer, der eigentlich Fechtseminar ausspricht und irgendwie muss ich schmunzeln. Ja geregnet hat es genug an unserem Wochenende, aber der guten Stimmung unter den 19 anwesenden Fechtern hat das nicht geschadet. Ganz im Sinne Talhoffers und seinen Ordal Vorbereitungen standen wir früh auf, geweckt vom Quietschen des Bodens, oder dem Quietschen der Tür, oder auch vom Klang meiner Gitarre.
Nach guten 50 Minuten Morgensport, ab in die Küche wo Verena und Tom mit unserer morgendlichen Portion „Gatsch“ oder „Heldenpampf“ oder „Kriegerfrühstück“ oder „Porridge“ oder „Löki“ auf uns warteten. Soloformen zu Musik, die Kreis, liegende Acht und stehende Acht miteinander zu einer blumenähnlichen Figur verbanden und Qualitäten wie stabile Atmung, gute Beinarbeit und Arbeit aus dem ganzen Körper beinhalteten waren unser langsamer Start nach dem Frühstück. Dann ging es weiter mit dem Dolch sowie technischer Feinarbeit in dieser Waffe geleitet durch Armin Suljkanovic.
Die Gib Gas Einheit brachte uns mit Kettlebells, Gewichten, Sandsack und den Daltons (Joe, William, Jack und Averall) so richtig auf Touren und machte Appetit auf das Mittagessen, das schon wunderbar duftend auf uns im Aufenthaltsraum wartete. Nach einer kurzen Mittagspause, Technisches zum Langen Schwert ging es dann über zum Freifechten. Mit Langem Schwert, Dussack, Dolch, Schwert und Buckler sowie Säbel heißt es dann verteilt auf die unterschiedlichen Räume der Ruine aufeinander losgehen.
Duschen, Essen und dann Entspannungseinheit um Energie für den nächsten Tag zu tanken und die Regeneration einzuleiten. Nach dem ein oder anderen Liegestütz war dies auch notwendig. Zur nächtlichen Taverne haben es dann nicht mehr alle geschafft, zu verlockend war das Bett. Wer es doch schaffte der konnte Dolchtechniken im Sitzen ausprobieren bei denen auch mal der ein oder andere Dolch im Sitznachbar stecken blieb. Später wurde über unterschiedliche Gewalt- bzw. Selbstverteidigung Situationen der heutigen Zeit gesprochen.
Ganz schön aktiv so ein Tag am Fechtseminar, und da wäre man auch ganz schön fertig, wenn nicht leckere Speisen wie RR (RestewRaps), Quirl(?) und neue Kreationen wie frittierter Gatsch und GTG „Gatsch to Go“ uns aufrecht und bei gutem Atem gehalten hätten. Ich sage Dankeschön an alle Teilnehmer für ein wunderbarschönes nicht unschönes Fechtseminar, besonders an das Team: Armin, Tom und Verena.
Eines steht fest. Nächstes Jahr wird es wieder ein Fechtseminar auf Schloss Riedegg geben, der Termin steht auch schon fest: Wochenende vom 1. und 2. September 2018. Ich denke auch über eine Verlängerung des Seminars nach und ob wir Montag bis Freitag optional hinzunehmen, um Inhalte wie Reiten, Bogenschießen und Wanderungen einzubauen… Man kann gespannt sein.
